Kurioses Tor lässt Auswärtssiegträume platzen

Die dritte Fahrt zu einem Landesligagegner führte die Mannschaft vom Rehlberg Nahe der holländischen Grenze nach Schüttorf. Der nahe gelegenste Ort aller Auswärtsfahrten (nur eine Stunde Fahrzeit mit dem Bus). Eine schöne Heimfahrt mit anschließendem Bier und ausgelassenen Gesängen sollte es werden, bis hin zu utopischen Träumen einer unter den besten vier Teams der Liga zwischenzeitlich zu sein. Doch die Realität sah 3 Stunden später dann doch ein wenig anders aus.

Angekommen in der 15.500 Seelen-Samtgemeinde war man überrascht von der ausgezeichneten Anlage. Gleich fünf Rasenplätze standen dem Verein zur Verfügung; einer besser als der andere, wenn man bedenkt, dass die meisten nur Trainingsplätze waren. Dazu eine Geschäftsstelle, die der Seriosität eines Profivereins glich.

Wenn man nun jetzt das sportliche betrachtete, wurde einem bewusst, dass der Bezirgsliga-Aufsteiger von Anfang das Spiel kontrollierte, mit schönen Kombinationen, sowie gutem Stellungsspiel. Lediglich zwei Chancen ließ man in der 1.Halbzeit zu: Ein strammer Schuss aus 25m, der an die Latte knallte und ein Kopfball aus 7m Entfernung aufs leere Tor, den ein guter Stürmer auch hätte verwerten können. Ansonsten hatten die Hütteraner mehr Spielanteile und bessere Möglichkeiten in Führung zu gehen. Doch das alte Chancengespenst war immer noch da, sodass jede Möglichkeit ungenutzt blieb. Kurz vor der Pause musste Matze Gausmann das Feld wegen Leistenproblemen verlassen. Für ihn in Partie kam Debütant Hanjo Prondzinski, der gegen seinen alten Verein spielte und bei seiner Einwechslung lautstark von den Schüttorfern begrüßt wurde. So ging es 0:0 zum Pausen(Eis)tee und man war sich guter Hoffnung das Spiel für sich zu entscheiden.
Doch die Erwartungen der gesamten zweiten Hälfte waren zu hoch gestellt und so verlor man häufiger die Ordnung und die Gastgeber hatten nun mehr Torchancen. Trotz alle dem hatte man das Spiel immer noch solide im Griff. Zwei weitere Einwechselungen sollten nun die Entscheidung bringen. Eder Malungu und Julian Hötzel kamen für Florian Rybak und Lars Hehemann, der sich das Knie verdrehte und glücklicherweise sich nur eine Bänderdehnung zugezogen hat.
Doch auch das reichte nicht zum 1:0. Bis zur alles entscheidenden 91. Minute:
Die Kugel wird auf die linke Seite der Gastgeber geführt. Hötzel und Prondzinski können den Angreifer nicht stoppen, der das Leder in die Mitte passt, wo ein Manschaftskollege einfach mal abzieht und einen Strahl ablässt, der die Unterkante der Latte trifft und wieder aus dem Tor herausspringt. Pure Aufregung im ganzen Stadion. Nach der Entscheidung des Schiedsrichters und seines Assistenten brach Jubel auf den Rängen der Schüttorfer aus. Ein Tor Marke Lampard, wie im Spiel gegen Deutschland bei der WM 2010. Fassungslosigkeit und ein tiefer Schock trat in die Gesichter der Hütter-Spieler ein. Auch die lange Hereingabe am Ende der Spielzeit war vergebens Wert und endete nichts am Endstand.

Fazit: Besser gespielt und wieder verloren: Es liegt nur ein schmaler Grat zwischen Freude und Trauer.

 

- Julian Hötzel -